Vom Kindergarten in die Primarschule

“Schule ist ein toller Ort, wo Du unendlich viele Sachen lernen wirst. Lernen macht Spass. Du wirst wunderbare Sachen erleben, die Dir die Welt eröffnen. Schule ist nichts, wovor man Angst haben muss.”

Übertritt vom Kindergarten in die Primarschule

Der Übertritt vom Kindergarten in die Primarschule erfolgt auf der Basis einer Empfehlung durch die Kindergartenlehrperson. Zentrales Kriterium für die Empfehlung ist die bisherige Entwicklung des Kindes in Bezug auf die im Aargauer Lehrplan beschriebenen Kompetenzen sowie die Prognosen für die weitere Kompetenzentwicklung. Die anlässlich des Übertrittsgesprächs abgegebene Empfehlung stützt sich auf das Beurteilungsdossier. Gestützt auf die Dokumente im Beurteilungsdossier erklärt und begründet die Kindergartenlehrperson ihre Empfehlung gegenüber den Eltern.

So startet Dein Kind gut in die Schule

Alle Eltern wünschen sich einen guten Schulstart für ihr Kind. In Whatsapp-Gruppen, auf Spielplätzen, an der Supermarktkasse wird ausgetauscht, was die eigenen Kinder schon alles können: “Clara kann schon im Raum bis 20 rechnen.” “Ezra liest den anderen Kindergartenkindern vor.” Solche Aussagen setzen viele Eltern unter Druck, bevor die Schule überhaupt angefangen hat.

Erstmal ist es wichtig zu wissen: Lesen, Schreiben und Rechnen lernt man in der Grundschule, nicht vor der Grundschule. Seit Jahrzehnten machen
sich DidaktikerInnen Gedanken, wie Kinder diese Grundfertigkeiten besonders gut erlernen können. Die allermeisten Eltern können das gar nicht leisten – und warum sollten sie es auch? Was hat das Kind dann in der Schule zu tun? Häufig lernen es die Kinder zu Hause falsch (unpraktische Schreibrichtung bei Buchstaben, falsche Laut-Benennung usw.) oder langweilen sich dann unnötig in der ersten Klasse, dabei fehlt ihnen die Kompetenz in anderen Bereichen.

Viele Kinder, die in die Schule kommen, und den Stoff der ersten Klasse schon beherrschen, bekommen in späteren Klassen Schwierigkeiten, weil sie denken, es müsse immer so leicht sein, wie am Anfang.

Merke:
Eine gute Reihenfolge für den Erwerb der Sprache ist: listen – speak – read – write. In der Vorschulzeit empfehle ich, sich auf die Bereiche (Zu)hören und Sprechen zu konzentrieren. Wenn diese wirklich sitzen, kommt der Rest dann wie von selbst. Ausserdem kann man hier so viel üben, dass Kindern bestimmt nicht langweilig wird.

Aber:
Was mache ich aber, wenn mein Kind unbedingt lesen und schreiben lernen will? Überlege zuerst: Was steckt dahinter? Kann die Freundin vielleicht schon schreiben und Dein Kind hat Angst hinterherzuhinken? Hat es etwas davon aufgeschnappt? Dann bestärke Dein Kind darin: Du wirst noch früh genug lesen und schreiben lernen, hab keine Angst vor der Schule. Du schaffst das! Jetzt müssen wir erstmal unser Baumhaus fertig bauen / ins Schwimmbad gehen / einen Kuchen backen.

Wenn Dein Kind wirklich echtes Interesse an Buchstaben zeigt, dann solltest Du dieses nicht unterbinden. Kinder lernen unterschiedlich schnell. Dabei gilt trotzdem: learnt first isn’t learnt best. Mach Dir also bitte keine Sorgen, wenn Dein Kind nicht so schnell wie andere Kinder ist. Vergleiche sind nie zielführend – und in dieser Hinsicht erst recht nicht. Trotzdem gibt es wenig bessere Lernvoraussetzungen, als wenn Dein Kind wirklich interessiert an einer Sache ist und diese lernen möchte. Maria Montessori nannte das “Lernfenster”. Wenn sich so ein Fenster öffnet, dann sollte man das natürlich nutzen!

Auszug aus «So startet Dein Kind in die Schule», ein E-Workbook von Caroline von St. Ange mit praktischen Tipps und Methoden für die Vorschulzeit, um gut in die Primarschule zu starten. Grosse Leseempfehlung, auch für Eltern mit bereits schulpflichtigen Kindern!